0036

wERDschätzung 0036, Weilheim, Püttrichstraße,
Susanne Kohler, 9.8.2018

„Mit dem Stoffrahmen stehe ich vor dem Beet in meinem Garten –
diesem vor Regenerationskraft und Energie strotzenden ca. 30 qm großen Stück Erde
vor meinem Fenster, welches mich die letzten Jahre soviel gelehrt hat.

Nach Zeiten der „Verwundung“ durch eine Großbaustelle habe ich in diesem Frühjahr
frischen Humus verteilt, Samen und Setzlinge eingepflanzt, gegossen, gewartet und beobachtet …

Zunächst hatte ich Mühe das weiße Stück Stoff in dieser wilden Fülle zu platzieren,
der üppige Wuchs lässt sich schwer innerhalb einer vorgegebenen Form bändigen,
überall explodierende Fülle der Formen und Gerüche – die einmal in Bewegung gekommen –
immer nur „will wachsen“ zu rufen scheint. Schließlich findet der Rahmen seinen Platz bei den Gurken.

Beim Anblick des Bildes denke ich spontan an „Demeter“ – die Griechische Göttin des Lebens,
der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus – die ihre Früchte betrachtet und dabei selbst den Rahmen sprengt.
Die weiblich/mütterliche Seite der Natur fügt sich schwer ein in eine menschgefertigte rechteckige Form –
zwei Prinzipien im Dialog – ein wertschätzendes Miteinander.

wERDschätzung 0036, Weilheim, Püttrichstraße,
Susanne Kohler, 9.8.2018

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